Klimainsel Aarau Info
Hitzeinsel Altstadt
Hitzewellen treten künftig häufiger und stärker auf. Schon jetzt werden unsere Städte im Sommer zu Hitzeinseln, die sich auch nachts nicht mehr abkühlen. Der Unterschied zwischen Zentrum und Peripherie kann in einer Sommernacht bis zu 7°C betragen. Man nennt diesen Effekt «städtische Wärmeinseln». Die Aarauer Altstadt ist eine solche Hitzeinsel. In den versiegelten Häusergassen staut sich die Hitze, es ist wenig Grün vorhanden und durch die ringförmige Struktur der Gebäude fehlen Frischluftschneisen, die kühlere Luft hineintragen. In der Altstadt ist der Hitzeinseleffekt besonders ausgeprägt und es ist eine Herausforderung, klimaangepasste Massnahmen zu entwickeln, die die Bepflanzungen, den Verkehr, Denkmalschutz, die gewerblichen, gestalterischen und städtebaulichen Ansprüchen berücksichtigen.
Wie kann die Temperatur in der Stadt gesenkt werden?
Um der steigenden Hitze entgegen zu wirken, ist es wichtig öffentliche Räume klimatisch angenehm zu gestalten. Nicht nur Bäume und Pflanzen, auch die Verwendung bestimmter Baumaterialen kann zur Hitzereduktion beitragen.
Wärmespeicherung von Oberflächen reduzieren
Der urbane Siedlungsraum ist grösstenteils durch versiegelte Oberflächen wie Strassen, Plätze, Fassaden und Dächer geprägt. Nebst dieser Versiegelung tragen dunkle Materialen (z.B. schwarzer Asphalt) zur Bildung von zusätzlichen Hitzeinseln bei. Der Grund: Helle Oberflächen reflektieren grosse Teile der Sonnenstrahlen, während dunkle Oberflächen diese aufnehmen und sich dadurch erwärmen. Dieser Effekt ist Albedo genannt und beschreibt das genaue Verhältnis des Lichts, das ein Objekt reflektiert.
Durch natürliche Materialien und helle Farben bei der Oberflächengestaltung kann der Albedo-Effekt bewusst gesteuert werden, in dem die Reflexion erhöht und die Energieaufnahme reduziert wird. Materialien wie Holz oder Naturstein erwärmen sich weit weniger als bspw. Asphalt oder Metall. Sie eignen sich daher gut als Oberflächen. Unterstützt wird dies optimal in Kombination mit Entsiegelung und Begrünung.
Stadt Aarau realisiert Vorzeigeprojekt «Begrünung Höfli»
Begrünte Fassaden sehen schön aus und bieten bei der richtigen Pflanzenwahl auch Nahrung und Lebensraum für Tiere. Auch im Hinblick auf die heisser werdenden Sommer bietet eine Fassadenbegrünung Vorteile. Als natürliche Klimaanlage wird das Gebäude gekühlt und die Aufheizung wird vermindert. Unmittelbar angrenzend an begrünte Fassaden kann im Aussenraum die gefühlte Temperatur (PET) im Durchschnitt um 4.8°C gesenkt werden. Auch im Winter wirken die immergrünen Pflanzen isolierend und reduzieren somit den Wärmeverlust. Somit spart man Energie und CO2 und zusätzlich sinkt die Temperatur in den heissen Städten. Werden Hausfassaden konsequent begrünt, kann das die Gesamttemperatur in einer Stadt um 2,7 Grad senken.
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Beispiele von Fassadenbegrünungen in der Stadt Aarau
Stadtbach
Wasserelemente umfassen Brunnen, Teiche, Bäche, begehbare Wasserspiele oder Vernebelungsdüsen. Der teilweise offene Stadtbach in der Altstadt ist ein wichtiges Element. Wasser auf offenen Wasserflächen kann verdunsten. Dieser Prozess bezieht die Energie aus der umgebenden Luft, welche dadurch abgekühlt wird (Verdunstungskühlung). Aufgrund dieses Effekts ist Wasser ein wichtiges klimaökologisches Ausgleichselement. Offene Wasserflächen oder geöffnete Gewässer wie der Stadtbach erhöhen punktuell die Aufenthaltsqualität an Hitzetagen, tragen zum Wohlbefinden bei und können auch einen positiven Effekt auf der sozialen Ebene erzielen.
Planhinweiskarte Hitzeinsel Altstadt bei Tag | Planhinweiskarte Hitzeinsel Altstadt bei Nacht |
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